Fasern

Hier steht absichtlich nicht Wolle, wenn auch vielleicht die meisten erst einmal an das Verspinnen von Wolle denken werden. Abgesehen davon, daß Wolle nicht gleich Wolle ist, gibt es auch noch viele andere spinnbare Fasern, wie Seide, Mohair oder Kaschmir, Baumwolle, Flachs oder Hanf.

Ich fange mit Wolle an. Es ist am einfachsten mit Wolle Spinnen zu lernen und es gibt auch sehr viel davon - auch auf vier Beinen. Bei der Oklahoma State University sind über 200 Schafrassen aufgeführt - und so viel unterschiedliche Wolle gibt es dann auch zu verspinnen. Bei einigen Rassen findet man auch Angaben zur Feinheit der Wolle.

Hier seht Ihr eine Locke vom Romney:
Locke vom Romney

Diese Locke ist natürlich nicht mehr so wie sie vom Schaf kommt, sondern gewaschen und gefärbt (und in dieser Form gut abzulichten). Die Kräuselung ist deutlich zu sehen - davon hängt zum großen Teil die Weichheit der Wolle ab. Rechts im Bild seht Ihr die (rote) Spitze, links die (gelbe) Schnittseite.

Dieselbe Locke gekämmt

Das ist dieselbe Locke nachdem sie mit einer Flickkarde auf beiden Seiten geöffnet wurde.


Dieselbe Locke versponnen

Und das ist sie nach dem Verspinnen. Obwohl die Locke zweifarbig war, sieht man davon nach dem Verspinnen nichts mehr.



50 g Romneylocken

Das sind 50 g Romneylocken.

viele gekämmte Romneylocken

Das sind viele gekämmte Romneylocken.

Eine Seite der Lage nach dem 
Kardieren

Das ist die eine Seite der Lage nach dem Kardieren mit der Kadiermaschine.
Die andere Seite der Lage nach 
dem Kardieren

Das ist die andere Seite der Lage nach dem Kardieren mit der Kadiermaschine.

Romney gehört zur Kategorie der Langwollen, ebenso wie das Leicester:

Leicestervlies Leicesterlocke
Langwollen sind wellig (haben aber keine starke Kräuselung) und haben meist einen seidigen Glanz.

Ganz anders sieht dagegen die Skuddenwolle aus:

Skuddenvlies Skuddenlocke

Skuddenwolle fällt sehr unterschiedlich aus, teilweise sehr weich, teilweise borstig, aber auf alle Fälle fast ohne Kräuselung. Die Locke kann jedoch in der Länge mit dem Leicester mithalten.

Aber natürlich gibt es nicht nur Wolle, die man erst einmal selbst waschen und kämmen oder kardieren muß, es gibt auch spinnfertig vorbereitete Wolle.

Kardenband Coburger Fuchsschaf

Das ist ein Kardenband vom Coburger Fuchschaf. Bei einem Kardenband werden alle Fasern eines Vlieses zusammen kardiert, unabhängig von ihrer Länge. D.h. in der spinnfertigen Wolle finden sich Fasern unterschiedlicher Länge, wie man links oben im Bild auch sehen kann. Aus diesem Kardenband lässt sich ein flauschiges Streichgarn spinnen.

Kammzug Merino

Das ist ein Kammzug vom Merino. Beim Kammzug werden alle Fasern so gekämmt, daß sie parallel nebeneinander liegen. Außerdem werden die kürzeren herausgekämmt, so daß man aus dieser Wolle ein sehr glattes, festes und gleichmäßes Kammgarn spinnen kann.

Während das Merino eine der feinsten Schafwollen ist, ist das Coburger Fuchschaf schon eine der gröberen.

Wie eingangs schon erwähnt, gibt es natürlich auch noch andere Fasern, die nicht von Schafen stammen und trotzdem versponnen werden können.

Baumwolle vor dem Kämmen

Das hier ist naturbraune Baumwolle vor ...
Baumwolle im Kammzug

und nach dem Kämmen.

Und eine traditionell häufig verwendete Faser (neben Schurwolle) ist natürlich der Flachs:

Flachs im Kammzug

Dieser hier ist bereits gebleicht und im Kammzug.

Übersicht über die Wollklassifizierung (Feinheit)

Weiter gehts zu den Techniken der Faservorbereitung.


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Letzte Änderung: 11.4.2004 durch Alexandra

Weitere Änderungen und Ergänzungen demnächst beabsichtigt.